Welt Whisky Tag

Der World Whisky Day lädt alle dazu ein, einen Dram zu probieren und das ‚Wasser des Lebens‘ zu zelebrieren. Wir haben für alle Whisk(e)y-Neulinge die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Welttag des Whiskys

Der World Whisky Day lädt alle dazu ein, einen Dram zu probieren und das ‚Wasser des Lebens‘ zu zelebrieren. Dieser besondere Anlass findet jährlich am dritten Samstag im Mai statt und wird von Whisky-Liebhabern weltweit mit Verkostungen, Veranstaltungen und Versammlungen gefeiert. Beim World Whisky Day steht natürlich der Whisky im Mittelpunkt. Dieser soll allen Vergnügen bereiten, indem Sie heute Ihre Lieblingssorte Whisky trinken und diese mit Familie, Freunden und Bekannten teilen.

Whisky ist Neuland für Sie? Und was ist eigentlich dieser Whiskey?
Whisk(e)y ist tatsächlich eine Welt für sich. Deshalb haben wir für alle Whisk(e)y-Neulinge die wichtigsten Informationen zusammengefasst:

Whisky oder Whiskey?

Das Wort Whisky (oder Whiskey) ist eine Anglisierung des klassisch-gälischen Wortes uisge beatha (Schottisch-Gälisch) oder uisce (Irisch-Gälisch), was "Wasser des Lebens" bedeutet. Aufgrund einer falschen Aussprache des gälischen Wortes (vielleicht auch nach ein paar Gläsern des Lebenswassers) entstand mit der Zeit das Wort Whisky, welches bis heute für das alkoholische Getränk aus Schottland und Irland steht.

Der Unterschied der Rechtschreibung zwischen Whisky und Whiskey hat zweierlei Gründe: Der erste Grund lässt sich ganz einfach auf regionale Sprachentwicklungen sowie persönliche Vorlieben der Verfasser zurückführen. Der zweite Grund, welcher zumeist als Erklärung für diesen Unterschied herangezogen wird, basiert auf dem unterschiedlichen Destillierprozess von Whisky im Vergleich zum Whiskey. Irischer Whisky wird in der Regel dreifach destilliert, was den Whiskeys einen weicheren Geschmack verleiht im Vergleich zum schottischen zweifach destillierten Whisky. Es gibt natürlich Ausnahmen: In Schottland wird z.B. der Lowland Whisky ‚Auchentoshan‘ dreifach destilliert - deren Gründer sind angeblich Iren...

Die Schreibweise Whiskey ist in Irland üblich, während Whisky in allen anderen Whisky produzierenden Ländern verwendet wird.  In den USA gibt es beide Schreibweisen, die meisten amerikansichen Whisk(e)ys werden jedoch ‚Whiskey‘ geschrieben. Der in Schottland hergestellte Whisky wird in seinem Heimatland einfach als Whisky bezeichnet, während er außerhalb Schottlands üblicherweise als Scotch Whisky oder einfach als "Scotch" (insbesondere in den USA) bezeichnet wird.

Die Geschichte des Whisk(e)ys

Laut der  frühesten Aufzeichnungen stammt der Destillationsprozess von Alkohol aus dem 13. Jahrhundert, als in Italien Alkohol aus Trauben destilliert wurde. Damals diente die Alkoholgewinnung medizinischen Zwecken, wie zum Beispiel der Behandlung von Koliken und Pocken. Als sich diese Kunst dann nach Irland und Schottland verbreitete, bekam Spirituosenalkohol den Beinamen „Aqua Vitae“ (Latein: Lebenswasser). Sowohl in Irland als auch in Schottland wurde der Alkohol jedoch nicht aus Trauben hergestellt, sondern aus örtlichen Ressourcen. Dies waren in Schottland und Irland vor allem Getreidearten, insbesondere Gerste (engl.: Barley). – und so entstand der Whisky.

In Irland lässt sich die Whiskey-Herstellung bereits auf das Jahr 1405 zurückführen, während in Schottland „Aqua Vitae“ zuerst 1494 erwähnt wurde. James IV., König von Schottland (reg. 1488–1513), hatte angeblich eine große Vorliebe für schottischen Whisky. Das alkoholische Getränk wurde bis dato in Klöstern hergestellt. Dies änderte sich allerdings, als König Heinrich VIII. von England die Klöster auflöste und die Mönche unter die Öffentlicheit schickte. Als neue Geldeinnahme produzierten die Mönche ab diesem Zeitpunkt den Whisky in Privathäusern und auf Farmen. Somit verbeitete sich die Whiskyherstellung im ganzen Land. Damals wurde der Whisky nicht zum Reifen gelagert und schmeckte deshalb roh und sehr herb. Auch im Renaissance-Alter wurde der Whisky nicht verdünnt und war nach wie vor sehr stark. Allerdings entwickelte sich der Whisky über die Jahre weiter und ist zu einem äußerst genießbaren Getränk geworden.

Die älteste lizenzierte Wisk(e)ybrennerei der Welt ist die ‚Old Bushmills Distillery‘ in Nordirland, welche 1608 die Destillier-Lizenz erhielt. 1707 wurde dann ebenso in Schottland sowie in England der Whisky lizenziert, woraufhin die Steuern enorm anstiegen. Als durch die englische Malzsteuer die Preise dann weiter in die Höhe stiegen, waren viele schottische Whiskybrennereien dazu gezwungen zu schließen oder den Whisky unter Tage herzustellen. Dabei waren die Schotten äußerst kreativ: Sie wandelten jeden möglichen Raum und Behälter, in dem Whisky versteckt werden konnte, in ein Whiskylager um, darunter vor allem Höhlen und sogar Altäre und Särge. Das Destillieren wurde zu einer Nachtaktion, damit der Rauch von den Stills nicht gesehen werden konnte – Whisky erhielt den Beinamen „Mondschein“ (engl.: Moonshine). Dies war die einzige Möglichkeit, den staatlichen Exzisoren auszuweichen und schon bald war über 50% der schottischen Whiskyproduktion illegal. Erst das Verbrauchsteuergesetz von 1823 (1784) führte zu einem Niedergang der illegalen Brennerei und einem ebenso raschen Anstieg der Zahl der legalen Brennereien. Das neue Gesetz senkte die Steuern und führte das Destillieren von Whisky gegen Zahlung einer festen Lizenzgebühr von £10 (+Zahlung pro destillierter Gallone) ein. Heutzutage gibt es über 130 Whisky-Brennereien, welche in ganz Schottland verteilt sind. Diese lassen sich in 5 Whisky-Regionen einteilen: Campbeltown, Highlands & Islands, Islay, Lowland and Speyside. Und wo ein Whisky hergestellt wird, kann einen großen Einfluss auf den Geschmack des Lebenselixiers haben. Der Geschmack hängt nämlich nicht nur von der Art des Destillierens ab, sondern auch von der örtlichen Wasserquelle und dem Torf.

Whisky-Arten

Es gibt viele verschiedene Whisky-Sorten. Diese können wiederum in verschiedene Arten unterteilt werden: zu den bekanntesten gehören die schottischen, irischen, amerikanischen, kanadischen, indischen und japanischen. Heutzutage wird Whisky jedoch in vielen weiteren Ländern von örtlichem Getreide hergestellt und enthält somit immer wieder eine andere Note.

Eine besondere Note bekommt der Whisky zudem durch den rauchigen Geschmack des Torfs. Die torfige Beinote entsteht durch das Trocknen der Gerste über einem Torffeuer. Desto länger die Gerste dem Feuer ausgesetzt wird, desto intensiver wird der rauchige Beigeschmack des Whiskys. Ebenso verleihen die regional verschiedenen Torfeigenschaften dem Getränk eine starke oder weniger starke Geschmacksnote. Torf wurde aus der Not heraus zum Erhitzen herangezogen, doch schon bald wurde es zu einer Tradition in der Kunst der Whiskyproduktion. Viele Whisky Distillen benutzen noch heute Torf, um den einzigartigen Geschmack beizubehalten, vor allem Islay und Orkney. Die Lowlands und Speyside hingegen rüsteten auf Kohle um und produzieren einen nicht- oder weniger-rauchigen Whisky.

Whisky, der in Schottland hergestellt und mindestens 3 Jahre hier gelagert wird, darf sich Scotch Whisky nennen. Es gibt fünf verschiedene Arten von Scotch Whisky:

  • Single Malt: Darf nur in einer einzigen Brennerei mit gemälzter Gerste destilliert werden.
  • Single Grain: Wird auch in nur einer  Brennerei destilliert. Für die Produktion werden allerdings verschiedene Getreidesorten verwendet, anstatt nur gemälzte Gerste.
  • Blended: Es wird mindestens 1 Single Malt mit mindestens 1 Single Grain Scotch Whisky gemischt.
  • Blended Malt: Es werden mindestens 2 Single Malt Scotch Whisky von verschiedenen Brennereien vermischt.
  • Blended Grain: Es werden mindestens 2 Single Grain Scotch Whisky von verschiedenen Brennereien vermischt.


Unsere Empfehlung für den World Whisky Day

Falls Sie sich am World Whisky Day an den klassischen, stark rauchigen Whisky heranwagen und somit einen ganz traditionellen Whisky probieren wollen, empfehlen wir Ihnen den Laphroaig von der Insel Islay. Wenn Sie noch mutiger sind, möchten Sie vielleicht sogar den Octomore 8.3, ebenfalls von der Insel Islay, kosten. Als Gegenstück dazu empfehlen wir einen Speyside Whisky, wie zum Beispiel den Balvenie, Aberlour, Speyburn, Craigellachie 13 oder den weltbekannten Glenfiddich. Falls Sie sich nur ganz langsam ans Whisky-Trinken herantasten wollen, dann schlagen wir Ihnen einen Lowland-Whisky vor. Die Lowland Whiskys sind weniger starke und nicht-torfige Drams. Dazu gehört z.B. Ailsa Bay mit süßen, fruchtigen Geschmacksnoten.

Unsere Whisky-Tour

Wenn Sie am World Whisky Day auf den Geschmack des schottischen Nationalgetränks gekommen sind, möchten Sie vielleicht noch mehr über das Wasser des Lebens lernen. Genau wie Weinliebhaber Weintouren durch Frankreich und Italien unternehmen, ist es auch in Schottland möglich, die Whisky-Regionen zu besuchen und in verschiedenen Whisky Distillen den Destillier-Prozess live mitzuerleben. Unsere 7-tägige Schottlandrundreise exklusiv für Whisky-Fans beginnt in Schottlands Hauptstadt Edinburgh. Hier starte die Whisky-Tour mit einem Besuch der Scotch Malt Whisky Society, wo wir unterschiedliche Whiskys kosten und mehr über das schottische Getränk lernen können. Die Reise führt uns außerdem in den Westen Schottlands und in die Highlands & Islands Whisky-Region, wo wir auf der Isle of Skye unsere erste Brennerei besuchen. Natürlich statten wir auch dem weltberühmten Malt Whisky Trail in Speyside einen Besuch ab. Wir besuchen eine traditionelle Küferei sowie eine typische Speyside Whisky Distille. Mehr Informationen finden Sie hier.

Slàinte mhath - Zum Wohl!